|  Mongolei Die Mongolische Republik (Mongol Uls), zwischen
                    Zentral- und Ostasien gelegen, ist ein dünn besiedelter
                    Binnenstaat und grenzt im Norden an Russland und im Süden
                    an die Volksrepublik China. In älteren Atlanten findet sich noch der Name Äußere
                    Mongolei (im Unterschied zur Inneren Mongolei, die als Autonomes
                    Gebiet zur Volksrepublik China gehört). Bis zur Verfassungsänderung
                    im Juli 1992 trug die Mongolei den Namen Mongolische Volksrepublik.                     WirtschaftDie Wirtschaft der Mongolei ist vorwiegend agrarisch; traditionelle
                    Erzeugnisse sind Fleisch (6 Mio. "Großtier"-Schlachtungen
                    2002), Milch, Schaf- und Kaschmirwolle; außerdem Getreide
                    (auf wenigen Promille der Landesfläche), Kartoffeln
                    und Gemüse. Am offiziellen BIP (2003 385 Euro pro Einwohner)
                    hat die Landwirtschaft - ebenso wie die Industrie - einen
                    Anteil von knapp 30 Prozent.
 Bodenschätze sind unter anderem Kohle (5-6 Mio. t jährlich),
                    Flussspat (514.000 t) und Kupfer (376.000 t), Erdöl,
                    Gold und Silber. Die Mongolei hat nach langer Stagnation (1990-2002 +3 bis
                    -3 %) nun ein Wirtschaftswachstum von 5,3 bis 10 Prozent;
                    der Anstieg geht großteils auf den Dienstleistungssektor
                    zurück, der auf fast 40 % des BIP stieg, und auf höhere
                    Weltmarktpreise für Kupfer und Gold. Das Wachstum der
                    letzten Jahre ging allerdings am armen Teil der Bevölkerung
                    vorbei: etwa 36 % leben unterhalb der Armutsgrenze, ähnlich
                    wie im Jahr 1990. Die schwierigen Reformjahre haben den Anteil
                    der Privatwirtschaft zwar auf 80 % gesteigert, aber die sozialen
                    Unterschiede und das Stadt-Land-Gefälle vergrößert. Die Arbeitslosenquote wird von der Regierung auf 4 % beziffert,
                    dürfte aber bei ca. 25 % liegen. Die hohe Inflation
                    wurde seit 1996 teils erfolgreich bekämpft und liegt
                    seither zwischen 2 und 10 %. Die Auslandsverschuldung beträgt
                    737 Millionen Euro, in Relation zum BNE 84 %, was bei der
                    Weltbank als moderat gilt. Der Handel mit Deutschland erreichte im Jahr 2003 ein Volumen
                    von 35,3 Mio. Euro, ist aber sehr einseitig: es wurden Waren
                    im Wert von 3,8 Mio. Euro exportiert, jedoch betrug der Wert
                    von Importen aus Deutschland 31,5 Mio. Euro. Von hier werden
                    hauptsächlich Nahrungsmittel, Kunststoffe, Industriemaschinen
                    und Druckerzeugnisse importiert; nach Deutschland exportiert
                    werden hauptsächlich Textilien und tierische Produkte.
                    Von 1991-98 wurden einige bilaterale Wirtschaftsabkommen
                    unterzeichnet, was die traditionell guten Beziehungen vertiefte: über
                    20.000 Mongolen wurden einst in der DDR ausgebildet. Auch einige Abkommen mit der EU über Handelspolitik,
                    Zoll und Textilwaren existieren. Die Mongolei ist Mitglied
                    wichtiger internationaler Organisationen - neben der UNO
                    und ihren Unterorganisationen z. B. bei WTO, Weltbank, APEC
                    und Asiatische Entwicklungsbank                   |