Italien
Italien (italienisch Italia) ist ein Staat in Europa am
Mittelmeer. Angrenzende Staaten sind Frankreich, Schweiz, Österreich,
Slowenien, sowie die Enklaven San Marino und die Vatikanstadt
(in Rom). Zu Italien gehören die Mittelmeer-Inseln Sizilien,
Sardinien und Elba.
Italien ist unter anderem bekannt für seine Küche,
Mode- und Designerartikel, Bekleidungsindustrie, Architektur,
Kunst, Musik und Touristenziele.
Sprachen
Neben der Amtssprache Italienisch gibt es noch die regionalen
Amtssprachen Deutsch (in Südtirol), Französisch
(Aostatal), Ladinisch und Slowenisch. Darüber hinaus
stehen weitere Minderheitensprachen unter besonderem Schutz
(durch die Verfassung und ein präzisierendes Gesetz
aus dem Jahr 1999): Albanisch, Katalanisch, Griechisch, Kroatisch,
Franko-Provenzalisch, Furlanisch, Okzitanisch und Sardisch.
Zum Teil streben die jeweiligen Gemeinschaften einen Ausbau
ihrer Sprache zur Amtssprache an.
Politik
Italien ist seit 1946 eine parlamentarische Republik. Staatsoberhaupt
ist der Staatspräsident, das Parlament besteht aus zwei
Kammern (Abgeordnetenkammer und Senat), die alle fünf
Jahre gewählt werden und absolut gleichberechtigt sind.
Regierungschef ist der Ministerpräsident, seit 2001
Silvio Berlusconi.
Zudem ist Italien Mitglied in mehreren überstaatlichen
Organisationen. Mit dem 4. April 1949 erfolgte der Eintritt
in die NATO. Seit dem 14. Dezember 1955 gehört Italien
den Vereinten Nationen an. Zudem ist das Land als Gründungsmitglied
der Europäischen Union am 1. Januar 1958 ein bedeutender
Ansprechpartner in Europa.
Schulwesen und Bildung
Das Schulwesen Italiens ist - vor allem im Pflichtschulbereich
- durch große Einheitlichkeit gekennzeichnet. Die wesentlichen
Bestimmungen für Unterricht und Erziehung sind in Mailand
nicht anders als in Palermo. Unterschiede gibt es lediglich
im Bereich der beruflichen Bildung, die zum Kompetenzbereich
der einzelnen Regionen gehört. Das Schulsystem gliedert
sich in folgende drei Bereiche: Kindergarten (scuola dell'
infanzia, 3-6), Pflichtschule (scuola elementare, 6-11; scuola
media 11-14) , Oberstufe (Liceo: classico, scientifico, linguistico,
artistico, economico, tecnologico, musicale, delle scienze
umane; 14-19). Die früheren Fachoberschulen (istituti
tecnici), die auch schon früher zur allgemeinen Hochschulreife
führten, werden in Gymnasien umgewandelt. Italien hat
in der Fremdsprachenausbildung in den letzten Jahren bedeutende
Fortschritte gemacht: Englisch wird bereits in der Grundschule
unterrichtet, eine zweite lebende Fremdsprache kommt in der
Sekundarstufe I dazu. Die 5-jährigen Gymnasien sehen
daneben i.d.R. Lateinunterricht vor, beim altsprachlichen
Liceo Classico kommt noch Griechisch dazu. Die Schulpflicht
ist 2004 von 9 Jahren (6-15) auf 12 Jahre (6-18) verlängert
worden. Wer bereits nach der 12. Klasse das Gymnasium ohne
Abitur (Diploma di Maturitá, 13. Klasse) verlässt,
erhält automatisch eine Zugangsberechtigung zu einer
Art Fachhochschule. Wer mit 14 nicht auf das Gymnasium gehen
will, muss eine Ausbildung an einer regionalen Berufsfachschule
machen (die u.U. mit einer Staatsprüfung und dem beruflichen
Abitur abgeschlossen werden kann). Nach dem ersten Ausbildungsjahr
kann alternativ eine betriebliche Ausbildung durchgeführt
werden. Wer vor Vollendung des 18. Lebensjahres einen ersten
berufsqualifizierenden Abschluss erreicht, wird von der zwölfjährigen
Schul- und Ausbildungspflicht freigestellt. Im Kindergarten
(scuola dell' infanzia) und in der Pflichtschule (scuola
elementare) müssen die Kinder Uniformen, in Form von "Schürzen" über
der Kleidung tragen. Diese Schürzen sind entweder weiß oder
rosa für Mädchen und blau für die Jungen.
Dies soll einem einheitlichen Schulbild beitragen, und verhindern,
dass Kinder wegen ihrer Kleidung gehänselt o.ä.
werden.
Gesundheit und Gesundheitssystem
Das Gesundheitssystem in Italien ist wie in GB als nationaler
Gesundheitsdienst stukturiert. Die Hausärzte erhalten
eine Kopfpauschale für die Patienten, die in einer Liste
registriert wurden. Negativ wird die lange Wartezeit auf
stationäre Behandlung gesehen. Trotzdem hat die WHO
in einem Ranking der Gesundheitssysteme Italien nach Frankreich
auf den 2. Platz gestellt. Die statistisch etwas längere
Lebenserwartung wird mit einer sog. mediterranen Kost erklärt.
Diese enthält z.B. viel Fisch und Olivenöl. Leider
ist auch in Italien Übergewichtigkeit auf dem Vormarsch.
Wirtschaft
Italien ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten
Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde. Die
italienische Wirtschaft ist die sechstgrößte der
Welt (2003) und ist bezüglich ihres BIP mit der Frankreichs
und Großbritanniens vergleichber.
Italien besitzt, bis auf einige Erdgasvorkommen in der Poebene
und in der Adria kaum natürliche Ressourcen wie Eisen,
Kohle oder Öl. Die Stärke der italienischen Wirtschaft
liegt im verarbeitenden Gewerbe, vor allen in kleinen und
mittelständischen familiengeführten Unternehmen.
Zu den wichtigsten Industrien zählen der Maschinenbau,
Autos, Chemie, Pharmaprodukte, elektronische Produkte, Mode
und Kleidung.
Seit 2002 ist der Euro in Italien gesetzliches Zahlungsmittel.
Dieser löste die italienische Lira ab.
Italien ist mit ca. 52 Millionen Hektolitern der zweitgrößte
Weinproduzent der Welt (nach Frankreich, Stand: 2000). Siehe
hierzu Weinbau in Italien
Zu den wichtigsten italienischen Exportgütern zählen
Maschinenbauerzeugnisse, Textilien/Bekleidung, Kraftfahrzeuge
und Erzeugnisse der chemischen Industrie
Italien hatte bis 1990 einige Atomkraftwerke. Ausgelöst
durch die Tschernobyl-Katastrophe führte Italien ab
1987 einen schrittweisen Atomausstieg durch. 1990 wurde das
letzte italienische Atomkraftwerk abgeschaltet. Heute importiert
Italien seinen Strom überwiegend aus Frankreich und
der Schweiz.
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