Spanien
Das Königreich Spanien (amtlich spanisch Reino de España,
katalanisch Regne d'Espanya, galicisch Reino de España,
baskisch Espainiako Erresuma) liegt im Südwesten Europas
und nimmt den größten Teil der Iberischen Halbinsel
ein.
Sprachen
In Spanien werden überwiegend Spanisch (Español
bzw. Castellano, „Kastilisch“), Katalanisch (Català)
und Galicisch (Galego), sowie das Baskische (Euskara oder
Euskera) gesprochen. Die spanische Sprache ist im gesamten
Staatsgebiet Amtssprache, während die anderen drei nur
in den entsprechenden Autonomen Regionen diesen Status genießen.
Ferner wird in der Autonomen Region València eine
Variation des Katalanischen, Valencianisch (Valencià),
und auf den Balearen wird eine weitere lokale Variante des
Katalanischen, das Mallorquin (Mallorquí/Balear),
gesprochen. Daneben existieren einige Minderheitensprachen,
welche von einer geringen Anzahl von Menschen gesprochen
werden. Zu diesen zählt Asturisch-Leonesisch (Bable),
Aragonesisch (Fabla aragonesa) und Aranesisch. In Melilla
spricht die masirische Minderheit zudem Tamazight, in Olivenza
(Extremadura) wird noch teilweise Portugiesisch gesprochen.
Während der Urlaubssaison arbeiten in den Tourismusregionen
auch Saisonarbeiter aus Deutschland und Polen, vielfach auch
Südamerikaner. In einigen Tourismusregionen wie der
Costa Blanca oder der Costa del Sol sind vergleichsweise
viele Deutsche und Engländer dauerhaft ansässig.
Als Fremdsprachen werden meist Englisch und Französisch
gesprochen. Jüngere Spanier sprechen als Fremdsprache
zumeist Englisch, Ältere eher Französisch. In der
breiten Bevölkerungsmasse sind anwendbare Fremdsprachenkenntnisse
aber nach wie vor nicht die Regel. In von Touristen gerne
besuchten Gebieten am Mittelmeer, den Balearen und auf den
Kanarischen Inseln ist zum Teil Deutsch gebräuchlich.
In Katalonien wird an den Schulen und Universitäten
größtenteils auf Katalanisch gelehrt; Spanisch
darf dort jedoch von allen Studenten in Unterricht und Klausuren
benutzt werden.
Politik
Gemäß der Verfassung vom 6. Dezember 1978 ist
Spanien ein sozialer und demokratischer Rechtsstaat mit der
Staatsform einer parlamentarischen Monarchie (Art. 1, Abs.
3 der spanischen Verfassung). Der Königstitel ist erblich.
Der derzeitige König ist Juan Carlos I. Der König
ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Thronfolger ist Prinz Felipe de Borbón y Grecia, der
gleichzeitig den Titel Fürst von Asturien (Príncipe
de Asturias) trägt. Wohnsitz der Königsfamilie
ist der Palacio de la Zarzuela in Madrid.
Die Rolle der spanischen Krone wird in der Verfassung im
Wesentlichen auf repräsentative Funktionen beschränkt.
Darüber hinaus gehende Funktionen des Königs sind
die Bestätigung von Gesetzen und die Ernennung und die
Entlassung des Regierungschefs.
Das oberste Gesetzgebungsorgan in Spanien ist das Parlament,
die Cortes Generales. Die Cortes unterteilen sich in zwei
Kammern, das Abgeordnetenhaus (Congreso de los Diputados)
und den Senat (Senado). Die zwischen 300 und 400 Mitglieder
des Abgeordnetenhauses werden per Direktwahl für vier
Jahre gewählt. Der Senat besteht aus 259 Sitzen. Davon
werden 208 Mitglieder direkt vom Volk gewählt und die
restlichen 51 von den Parlamenten der autonomen Regionen
bestimmt. Senatoren werden für eine Amtszeit von vier
Jahren ernannt.
Der Ministerpräsident (Presidente del Gobierno, wörtlich übersetzt „Regierungspräsident“)
und die Regierungsmitglieder werden vom Abgeordnetenhaus
gewählt. Derzeitiger Ministerpräsident ist José Luis
Rodríguez Zapatero vom sozialdemokratischen Partido
Socialista Obrero Español (PSOE). Sitz des Regierungspräsidenten
ist der Palacio de la Moncloa in Madrid.
Spanien ist seit Januar 1986 Mitglied der Europäischen
Union (bis 1992: „Europäische Gemeinschaft“).
Siehe auch: Politische Parteien in Spanien, Liste der spanischen
Ministerpräsidenten, Baskische Befreiungsbewegung Euskadi
Ta Askatasuna (ETA)
Wirtschaft
Mit dem demokratischen Wandel in der Zeit nach 1975, dem
Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft im Jahr 1986
und der Teilnahme an der Europäischen Wirtschafts- und
Währungsunion hat Spanien die Grundlage für einen
langanhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung gelegt. Die Industrie
des Landes wurde sukzesive liberalisiert und modernisiert.
Hieraus sind einige auch international erfolgreich agierende
Unternehmen hervorgegeangen, z.B. Seat, Telefonica oder Endesa.
Spanien wurde insgesamt für den internationalen Wettbewerb
geöffnet und zog in der Folge umfangreiche ausländische
Direktinvestitionen an.
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