Ukraine
Die Ukraine (ukrainisch - Ukrajina) ist
ein Staat in Osteuropa und grenzt an Rumänien, Moldawien,
Ungarn, die Slowakei, Polen, Weißrussland und Russland.
Sie hat eine Küste am Schwarzen Meer, von dem die zur
Ukraine gehörende Halbinsel Krim das Asowsche Meer abteilt.
Die Ukraine ist nach Russland das flächenmäßig
zweitgrößte Land Europas.
Sprache
73 % der ethnischen Ukrainer sprechen Ukrainisch als Muttersprache,
74,4 % beherrschen Russisch. Die russische Sprache dominiert
im Osten und Süden der Ukraine bis heute und auch
in Kiew hat sie noch einen relativ hohen Stellenwert. Der
Westen des Landes ist dagegen rein ukrainischsprachig.
In der Gegend um Lemberg(Lwiw) sprechen auch noch viele
Menschen Polnisch. Seit der Unabhängigkeit verschieben
sich diese Verhältnisse aber in begrenztem Maße
zugunsten des Ukrainischen, da es nun im ganzen Land Pflichtfach
ist und zunehmend Unterrichtssprache an den Schulen wird.
An vielen ukrainischen Hochschulen, insbesondere im technischen
Bereich, findet der Unterricht jedoch mangels ukrainischer
Fachliteratur überwiegend in russischer Sprache statt.
Eine weit verbreitete mündliche Mischform mit dem
Russischen ist der Surschyk.
Politik
Aktuelle Politik
Nach der Amtseinführung von Präsident Wiktor Juschtschenko
im Januar 2005 bestätigte das ukrainische Parlament
(Werchowna Rada) am 4. Februar 2005 die neue Regierung unter
Premierministerin Julija Tymoschenko.
Während der ersten 100 Tage der Regierung Tymoschenko
wurden die Privatisierungen einiger großer Unternehmen
(Kryworisch Stal) aus der Zeit des früheren Präsidenten
Kutschma überprüft. Es zeigte sich auch, wie schon
im Wahlkampf, dass die Positionen von Präsident Juschtschenko
und Ministerpräsidentin Tymoschenko in der Wahl der
Mittel teilweise differieren.
Gleichzeitig führte die durch russische Unternehmen
initiierte Verteuerung von Erdölprodukten, vor allem
Benzin, zu Druck auf die ukrainische Regierung.
In verschiedenen Ministerien wie dem Innenministerium und
auf regionaler Ebene wurden seit dem Machtwechsel bis zu
30 % der Mitarbeiter entlassen.
Am 8. September 2005 entließ Präsident Juschtschenko überraschend
Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko und ihre Regierung
im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen und Konflikten
innerhalb des Kabinetts. Zum Interimspremier wurde der Wirtschaftspolitiker
Jurij Jechanurow ernannt.
Jechanurow wurde jetzt auch zum Ministerpräsidenten
ernannt, und zwar mit 60 Stimmen mehr als er brauchte, die
er überraschenderweise von der Opposition bekam.
Wirtschaft
Die Ukraine ist ein ehemals staatskapitalistisches (kommunistisches)
Land, das in den 1990er Jahren einen Privatisierungsprozess
eingeleitet hat. Das Jahr 2004 steht im Zeichen eines relativ
starken wirtschaftlichen Aufschwungs.
Die wichtigsten Außenhandelspartner sind Russland
(28 %), Deutschland (8 %) und Italien (4,2 %), gefolgt von
Turkmenistan (3,8 %), Polen (3,4 %) und der Volksrepublik
China (3,3 %) (Zahlen 2003). Zu Zeiten der Sowjetunion galt
die Ukraine als Kornkammer des Landes. Hinzu kommen im Osten
des Landes Bergbau und Industrie. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt
(BIP) betrug im 1. Quartal 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
10,8 %.
Im nördlichen Teil des Landes gab es einst eine ausgedehnte
Waldsteppe mit sehr fruchtbarem Lößboden. Bis
auf einen kleinen Restbestand wurden diese Wälder jedoch
abgeholzt und in Ackerland umgewandelt. Das Land verfügt
heute nur noch über etwa 5 % Waldanteil an der Gesamtfläche.
Bekannt sind die Birkenwälder um Kiew.
An der nördlichen Grenze des Landes zu Weißrussland
kann in einem Radius von 50 Kilometern um den Ort Pripjat
seit der Reaktorkatastrophe von Tschornobyl (russisch Tschernobyl)
wegen der anhaltenden Verseuchung keine Landwirtschaft mehr
betrieben werden. Unabhängig davon leidet die Landwirtschaft
seit einigen Jahrzehnten zusätzlich unter starker Bodenerosion.
Durch die damit verbundene Versteppung des Landes hat die
Ukraine schon rund ein Achtel ihrer landwirtschaftlichen
Nutzfläche eingebüßt.
Im Süden der Ukraine an der Küste und auf der
Krim wird Wein- und Obstanbau betrieben, im Rest des Landes
wird vorwiegend Weizen angebaut. Bei Krywyj Rih, Dnipropetrowsk
und Saporischja befinden sich Eisenerzlagerstätten mit
entsprechender Verarbeitung. Hinzu kommen Maschinenbau, Bau
von Elektrogeräten sowie eine umfangreiche Werftenindustrie.
Ausgeführt werden vor allem Kohle, Stahl, Elektrogeräte
und Nahrungsmittel, eingeführt werden vor allem Energieträger
(Gas und Erdöl) aus Russland. Im Donezkbecken befinden
sich viele Bergwerke, die stark sanierungsbedürftig
sind und in denen es immer wieder zu schweren Grubenunglücken
kommt.
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